Page 26 - Die Wehr 2016 11-12
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Durch die zuständige Bezirksverwal- chenen Brände unter Kontrolle zu brin- wurde erstmals auch eine neue Software
tungsbehörde (BH Jennersdorf) erfolgte gen. Dazu war es notwendig, eine 1.200 eingesetzt, die es ermöglichte komplexe
eine erste Einschätzung der Lage. Die Meter lange Schlauchleitung von der Einsatzszenarien auf einer digitalen
Behördenvertreter sind zum Entschluss Raab nach Laritzgraben zu legen und Landkarte darzustellen und die einge-
gekommen, für den Raum Jennersdorf einen Pendelverkehr mit den Tanklösch- setzten Kräfte in überschaubarer Weise
Katastrophenalarm auszulösen“, erklär- fahrzeugen einzurichten. Für den Was- zu koordinieren.
te der Referent für den Katastrophen- sertransport im unwegsamen Gelände Der Referent für den Katastrophenhilfs-
hilfsdienst des Bezirkes Jennersdorf wurden auch Güllefässer und Traktore dienst des Bezirkes Jennersdorf HBI
HBI Manfred Bäck die Ausgangslage. verwendet. Während der Übungsphase Manfred Bäck bedankte sich bei den
Die Feuerwehr stellte für die Bewälti- wurden dabei über 100.000 l Löschwas- teilnehmenden Feuerwehrkameraden
gung der Großschadenslage drei KHD- ser befördert. Zudem war die Tankstelle und weiteren Einsatzorganisationen. Er
Züge mit rund 35 Fahrzeugen und Spe- Schwarzer in Jennersdorf mit Strom aus zollte den Florianijüngern Respekt für
zialgeräten sowie 210 Feuerwehrmit- Notstromaggregaten der Feuerwehren de ren gute Arbeit während der Übung,
gliedern aus den Wehren des Bezirks zu versorgen, damit Fahrzeuge und genauso wie Feuerwehrreferent Johann
zusammen. Weiters nahmen Polizei und Pumpen ausreichend mit Treibstoff Tschürtz, die Landtagsabgeordneten
Rotes Kreuz an der Übung teil. versorgt werden konnten. Ewald Schnecker und Bernhard Hirczy
Die Aufgabe der Feuerwehren bestand Zur Bewältigung der Lage und als Unter- sowie Bezirkshauptmann Hermann Prem,
darin, die an mehreren Orten ausgebro- stützung für den Bezirksführungsstab die die Übung ebenfalls verfolgten.
Oberwart: Eisregen 2016
Über 600 Einsatzkräfte aus dem Bezirk kurze Zeit später war die Einsatzleitung ge. Die Einsatzkräfte waren dabei stark
Oberwart (Feuerwehr, Rotes Kreuz, Poli- aufgebaut und die ersten Meldungen gefordert und wurden an ihre Leistungs-
zei), dem benachbarten Bezirk Hartberg trafen aus den betroffenen Gebieten grenzen geführt. Bei diesem komplexen
(Feuerwehr) sowie Kräfte aus Ungarn ein, so Bezirksfeuerwehrkommandant Szenario wurde die Zusammenarbeit
(Feuerwehr und Rotes Kreuz) nahmen LBDS Hatzl. Da sich die Lage im nord- der Einsatzorganisationen und den
ebenfalls am 15. Oktober an der groß - westlichen Teil des Bezirkes immer Behörden getestet. Ein wichtiger Punkt
angelegten Katastrophenschutzübung mehr verschlimmerte, wurden KHD- war dabei auch der Einsatz des neuen
„Eisregen 2016“ teil. Einheiten aus den nicht betroffenen Digitalfunksystems. Dieses Funksystem
Gebieten des Bezirkes, der Steiermark bietet eine ganz neue Qualität in der
Durch heftigen Eisregen waren mehrere und aus Ungarn nachalarmiert. Kommunikation zwischen den einzel-
Ortschaften im Bezirk Oberwart stark nen Organisationen und wird bei Ein -
von den Auswirkungen betroffen: spie- Gegen 18.00 Uhr trafen die ersten Ein- sätzen solchen Ausmaßes einen ent-
gelglatte Straßen, haufenweise demo- heiten in den Schadensgebieten ein. In scheidenden Beitrag zum Einsatzerfolg
lierte Autos in den Straßengräben, ver- Abstimmung mit den örtlichen Einsatz- leis ten, so Bezirksfunkreferent HBI Pöll.
letzte Menschen – so lautete die Aus- leitungen und dem Bezirksführungsstab Abschnittsfeuerwehrkommandant ABI
gangslagen für die Großschadensübung. wurden die ansprechenden Szenarien in Michael Halwachs ist sich sicher: „Sol-
Aufgrund der Komplexität und des Angriff genommen. Diese reichten von che Szenarien müssen in der Praxis
Ausmaßes wurde kurz nach Mittag der mehreren verunfallten Pkw im steilen nachgespielt und erprobt werden, um
Bezirksführungsstab einberufen. Bereits Gelände bis zu einer Massenkarambola- für den Ernstfall gerüstet zu sein.“
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