Page 23 - Die Wehr 2015 05-06
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mit dem Löschangriff beginnen kann
         und mit gefüllter Löschleitung vorgeht.
         Das aufwändige Legen der Leitungen
         vom Fahrzeug über Gänge und Stiegen-
         häuser bis zum betroffenen Brandab-
         schnitt entfällt.
         Aufgrund der Systemleistung können
         zwei Schlauchanschlussventile gleich-
                                           Löschwasseranlage nass
         zeitig verwendet werden und somit zwei  mit entsprechender Kennzeichnung  Löschwasseranlage trocken
         Hohlstrahlrohre gleichzeitig betrieben
         werden.                           rung 2a eine Systemleistung von 300 l/  den Schlauchmaterial und Strahlrohr
         In den OIB-Richtlinien sind Löschwas-  min. aufweist und für den Einsatz in  sofort nach Eintreffen in den entspre-
         seranlagen trocken bei Wohngebäuden  Wohn-, Bürogebäuden, Beherbergungs-  chenden Brandabschnitt begeben und
         mit mehr als sechs oberirdischen Ge-  betrieben, Spitälern, Heimen, usw. vor-  dort den Löschangriff vortragen. Somit
         schoßen (OIB-RL 2 Punkt 3.10.2) und   gesehen ist.                  ist auch bei geringerer  Tagesverfüg -
         bei Parkdecks (OIB-RL 2.2  Tabelle 3   Die Ausführung 2b ist für eine System -  barkeit der Einsatzkräfte ein wirksamer
         Zeile 10) gefordert.              leistung von 600 l/min. ausgelegt und  Erstangriff möglich.
         Wie in der Einleitung erwähnt, können  eher für hallenartige Bauten im Bereich
         Löschwasseranlagen trocken auch bei  Industrie und Gewerbe vorgesehen.  In den OIB-Richtlinien sind Lösch was -
         schwierigen Zugangsverhältnissen (OIB-  Die formstabilen Schläuche sind für die  seranlagen nass bei Gebäuden mit mehr
         RL 2 Punkt 6.1) gefordert werden.  Erste Löschhilfe durch die Nutzer des  als sechs oberirdischen Geschoßen,
                                           Objektes vorgesehen. Für den Feuerwehr -  ausgenommen Wohngebäude (OIB-RL 2
         Löschwasseranlage nass            einsatz wird der formstabile Schlauch  Punkt 3.10.2), bei Beherbergungsstätten
         Nasse Löschwasseranlagen werden über  abgekuppelt und die vom Atemschutz-  mit mehr als 100 Gästebetten (OIB-RL 2
         das öffentliche Netz mit Wasser versorgt.  trupp mitgebrachten C-Schläuche an  Punkt 7.3.11), bei Verkaufsstätten (OIB-
         Die Löschwasserleitungen sind ständig  das Schlauchanschlussventil angekup-  RL 2 Punkt 7.4.3 abhängig vom Brand-
         mit  Wasser gefüllt und versorgen die  pelt. Bei der Ausführung 2a kann eine  schutzkonzept), bei Industrie- und Ge-
         Wandhydranten. Wandhydranten  sind  Löschleitung mit Hohlstrahlrohr mit  werbeobjekten mit mehr als 1.800 m ²
         in der Regel in einem Stahlblechkasten  Wasser versorgt werden, bei der Aus-  Raumgröße (OIB-RL 2.1 Punkt 3.11.2)
         untergebracht und bestehen aus ei -  führung 2b können zwei Löschleitungen  und bei Garagen mit einer Nutzfläche
                                                                                                ²
         nem Schlauchanschlussventil Storz C,   mit Hohlstrahlrohr mit Wasser versorgt  von mehr als 1.600 m oder mehr als
         einer Schlauchhaspel mit 30 Meter  werden, wobei die Anlage so auszulegen  zwei unterirdischen oder mehr als drei
         formstabilem Schlauch (1“) und einem  ist, dass ein Mindestdruck von 4 bar   oberirdischen Geschoßen gefordert.
         Strahlrohr (4 oder max. 6 mm).    vorhanden sein muss.              Auch für die Löschwasseranlagen nass
         Die Wandhydranten müssen sich grund -  Wenn dieser Mindestdruck nicht ge -  mit  Wandhydranten gilt, dass sie bei
         sätzlich im zu versorgenden Brandab-  währ leistet werden kann, sind Druck-  schwierigen Zugangsverhältnissen (OIB-
         schnitt befinden und dürfen maximal  steigungsanlagen einzubauen. Diese  RL 2 Punkt 6.1) gefordert werden können.
         5 Meter nach dem Zugang zu diesem  Druck steigerungsanlagen müssen min-
         Brandabschnitt (z. B. Stiegenhaustür)  destens aus zwei Pumpen bestehen, wo  Feuerwehren, die in ihren Einsatzbe-
         entfernt sein. Mit einer Schlauchlänge  bei Ausfall einer Pumpe noch 50 % der  reich Löschwasseranlagen haben, soll-
         von 30 Meter und zuzüglich einer an -  Systemleitung zur  Verfügung stehen  ten diese in ihr Übungsprogramm
         genommenen  Wurfweite von 3 Meter  muss. An die Stromversorgung und an  aufnehmen, da sie eine wesentliche
         muss jeder Punkt eines Raumes inner-  die Stromzuleitungen werden erhöhte  Erleichterung beim Löscheinsatz hin-
         halb des Gebäudes erreichbar sein.   Anforderungen gestellt.        sichtlich des Personalaufwands und
         Am meisten verwendet werden die Aus-  Bei einem Brandeinsatz kann sich der  eine wesentliche Einsparung hinsicht-
         führung 2a bzw. 2b, wobei die Ausfüh -  Atemschutztrupp mit dem entsprechen -  lich der Eingriffszeit bieten.


























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