Page 23 - Die Wehr 2013 11-12
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„Gott zu Ehr’,


         dem Nächsten zur Wehr“






         Bezirks-Florianikapelle geweiht




         Irgendwie ist er ein typisch      TEXT :  BEZIRKSPRESSEREFERENT     Von der Idee
                                           LM HANS PETER MEIDL               bis zur Fertigstellung
         österreichischer Heiliger, der    FOTOS: BFKDO MATTERSBURG
                                                                             Viele Feuerwehrkameraden fragten da-
         „Wasserkübelmann“, nicht nur,         ie Legende erzählt, dass Florian, ein  her nach einem Ort zum Gedenken an
         weil er aus Traismauer bei Wien   Drömischer Offizier im Ruhestand,  die verstorbenen Kameraden der Feuer-
                                           erfährt, dass seine ehemaligen Soldaten,  wehren aus dem Bezirk Mattersburg an.
         stammte und in der Enns bei       die – wie er – Christen geworden waren,  Diese Anregungen, diese Gedanken
         Lauriacum (Lorch) den Mär tyrer -  durch einen Erlass des Kaisers Diokleti-  nahm das Bezirksfeuerwehrkommando,
                                           ans (Kaiser von 284 bis 305 n. Chr.) hin-  unter der Führung von Bezirksfeuer-
         tod fand, er wurde und wird       gerichtet werden sollen. Statt zu fliehen,  wehrkommandant OBR Adolf Binder,
                                           schließt sich Florian ihnen an und erlei-  auf und die Idee für eine „Bezirks-Flori -
         noch heute in unserem Raum        det den Märtyrertod durch Ertränken in  anikapelle“ war geboren. Von der Idee
         stets besonders verehrt. Seine    der Enns. Sein Körper wird angespült  bis zur Fertigstellung vergingen dann
                                           und ein Adler bewacht ihn bis ihn Vale-  noch zwei anstrengende Jahre.
         „internationale Bedeutung“        ria, eine Witwe, findet und seine Bestat-
         erlangte er aber erst als Heiliger  tung im heutigen St. Florian durchführt.
                                           Während vieler Jahrhunderte hat man  Mit der Kapelle wird dem Andenken an
         der Feuerwehr. Allerdings ist     Florian dargestellt, als Soldat im Kreis  die verstorbenen Feuerwehrkameraden
         er schon vor der Einrichtung      anderer heiliger Soldaten, etwa Georg  ein sichtbares Zeichen gesetzt. Es soll an
                                           und Sebastian oder als Patron der Mül-  die tausenden Feuerwehrmänner- und
         der Institution der freiwilligen  ler mit dem Mühlrad, an das er gebun-  frauen erinnert werden, die in Erfüllung
         Feuerwehren mit flatternder       den wurde, um ertränkt zu werden, oder  ihrer freiwillig angenommenen  Ver-
                                           als Märtyrer mit dem Palmzweig. Für  pflichtung, zum Schutz und zur Rettung
         Fahne und Wasserkübel darge-      uns ist er eine Art himmlischer Feuer-  von Leben und Besitz ihrer Mitbürger
         stellt, wie er das Feuer in einem  wehrmann, der gütig – wie verzeihend   und dabei ihr eigenes Leben, ihre Ge-
                                           – auf das brennende Gebäude blickt,   sundheit riskieren, ja manchmal ihr
         brennenden Haus löscht.           das er löscht!                    Leben verloren haben.



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