Page 23 - Die Wehr 2014 01-02
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Stiefel All diese Eigenschaften müssen direkt
am Stiefel mittels Piktogramm und
Die Normenlage bei den Feuerwehr -
Buchstaben ersichtlich sein.
stiefeln gleicht ziemlich jener der Feuer-
wehrhandschuhe. Auch hier gibt es eine
zentrale Norm für Feuerwehrstiefel (EN
15090 – Schuhe für die Feuerwehr), wel-
che wiederum viele verschiedene Aus-
führungsvarianten beschreibt und teil-
weise auch auf andere Normen Bezug
nimmt. Grundsätzlich aber gibt es drei
Typen von Feuerwehrschuhen:
• Typ 1: für die allgemeine Technische
Hilfeleistung und die Brandbekämp-
fung ausschließlich im Freien
• Typ 2: schwere Grundschutzausfüh -
Kennzeichnung eines Handschuhes nach EN 374
(die Buchstaben geben die rung für den Innenangriff (Standard-
geprüften Leitchemikalien an) feuerwehrstiefel)
• Typ 3: Sonderschutzversion für Einsät- Piktogramm für Feuerwehrstiefel
ze mit außergewöhnlichen Risiken wie
beispielsweise Gefahrguteinsätze und
alle Formen der Brandbekämpfung
Für jede der Typen gibt es natürlich wie-
der verschiedene Leistungsstufen. Um
sich in dieser Vielfalt an Produktvarian-
ten zurechtzufinden, hat der ÖBFV eine
Richtlinie (ÖBFV RL KS-06) erstellt, wel-
che eine klare Definition der Anforde-
rungen an Feuerwehrstiefel stellt. Die
wesentlichen Inhalte sind dabei, dass
ein Feuerwehrschuh nach der EN 15090
mit mindestens folgender Ausstattung
zu wählen ist: F2A HL3 HRO. Die Kenn-
buchstaben und Zahlen bedeuten:
• F2A: Stiefel Typ 2 mit antistatisch aus-
Piktogramm im Stiefel eingeprägt
geführter Sohle
• HL3: Wärmeisolierungsklasse 3 des Außerdem muss der Stiefel eine Höhe
Schuhs (250 °C für 40 min) nach Form D der EN 20344 und EN
• HRO: Laufsohlenverhalten gegenüber 20345 von mind. 280 mm (bei Gr. 42 –
Handschuh nach EN 374 (Bildquelle: Fa. Nitras) Kontaktwärme (+ 300 °C für 1 min) andere Stiefelgrößen analog) aufweisen.
Feuerwehrstiefel nach EN 15090 (Bildquelle: Fa. Pfeifer, Fa. Rosenbauer, Fa. Haix)
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