Page 22 - Die Wehr 2015 01-02
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Einsätze nach Naturkatastrophen
sind in den letzten Jahren enorm gestiegen. Frauen bei der Feuerwehr – zum Glück keine Seltenheit mehr.
wichtige Tipps weitergegeben, um den gibt Halt und Orientierung. Der Weg zu Menschen, die gerade dabei sind, sich
Selbstschutz zu erhöhen und den Mit- vielen und bestens ausgebildeten Feu - nichtsahnend in Gefahr zu begeben. So
menschen gewisse Sicherheitsvorkeh- erwehrmitgliedern führt – auch in Zu- bestehen viele Jugendliche zu Hause auf
rungen zu vermitteln. So wird nicht nur kunft – zweifelsfrei über die Feuerwehr- die Installation von Rauchwarnmeldern
die Wertschätzung gegenüber der Feu - jugend. Im Alter zwischen zehn und 16 oder das Mitführen eines Feuerlöschers
erwehr noch höher, sondern auch das Jahren haben Mädchen und Burschen im Auto. Dies ist die beste Voraussetzung,
Sicherheitsgefühl in den eigenen vier die Gelegenheit, das Feuerwehrhand- um nach Vollendung des 15. Lebensjah-
Wänden gesteigert. Intern lernen sich die werk spielerisch zu erlernen. Die Team- res in den Aktivstand einer Feuerwehr
Mitglieder im Rahmen von Ausbildungen, bildung und die Kameradschaft entste- übernommen werden zu können und
Übungen und der sogenannten Kame- hen in der Feuerwehrjugend ganz auto- für die Herausforderungen des Alltags
radschaftspflege sehr gut und intensiv matisch und bilden einen unbegreiflich gerüstet zu sein.
kennen. So entstehen oft Freundschaf- wichtigen Mehrwert für das weitere Fit für das „Morgen“ zu sein, bedeutet
ten fürs Leben. Diese Menschen ver - Leben der jungen Erwachsenen. Durch auch, sich um strategische Zukunfts -
trauen einander blind. Sie machen ihre eine eigens auf die Jugend abgestimmte prozesse zu kümmern. Diesen Weg zu
freiwillige Arbeit gerne, was wiederum Ausbildung wird den jungen Florianis gehen, ist letztlich auch Aufgabe jeder
der Schlüssel zum Erfolg ist. Mache ich die Faszination Feuerwehr näherge- einzelnen Wehr im Land. Sowohl Ak -
meine Arbeit gerne, mache ich sie gut. bracht und begreifbar gemacht. Sie ler- tivitäten wie auch Herausforderungen
Dieses, sich durch diese zahlreichen nen im Rahmen von Bewerbsspielen, sind im Feuerwehrwesen so intensiv
Kontakte untereinander bildende, so- Hindernis- und Geschicklichkeitsläufen wie nie, aber auch so vielfältig wie nie
ziale Netzwerk liefert gleichzeitig einen oder Erste-Hilfe-Kursen eine unglaub - zuvor. So ist die Entwicklung festzustel-
besonders wertvollen Nebeneffekt. liche Palette an Feuerwehr- sowie All - len, dass über die Jahre hinweg die Zahl
gemeinwissen. Sie sind somit in ihren von Brandbekämpfungen im Vergleich
jungen Jahren beinahe vollwertige Erst - zu Technischen Einsätzen um einiges
Fit für die Zukunft. helfer in Ernstfällen. Die Feuerwehr - geringer wurde, die Bewältigung von
Die Geschichte der Feuerwehren und jugend gibt das erlernte Wissen als Naturkatastrophen hat enorm zuge -
die Kultur der Hilfestellung sind wesent- Multiplikator ebenso weiter. An Eltern, nom men. Überschwemmungen, orkan-
licher Teil ihrer Identität. Dieses Faktum in der Schule oder bei wildfremden artige Stürme oder Schneekatastrophen
haben die österreichischen Feuerwehren
gefordert. Doch hierfür ist man bestens
vorbereitet. Sogar im benachbarten Aus-
land ist Hilfe möglich, durch eigens ent-
wickelte EU-Module. Im Sommer 2014
unterstützten heimische Feuerwehren
die Einsatzkräfte bei der Flutkatastrophe
am Balkan. Das ist nur möglich, weil
das Netz der Feuerwehren ein enges ist.
Selbst wenn Fahrzeuge und Feuerwehr-
mitglieder über mehrere Wochen hin-
weg im Katastropheneinsatz stehen,
leidet die Sicherheit in jeder einzelnen
Gemeinde nicht darunter. Aus diesem
Grund ist jede Feuerwehr, egal ob mit
einem, zwei oder mit mehreren Fahr-
zeugen unglaublich wichtig für das
Funktionieren der Sicherheit in unserer
Das Aufgabengebiet der Feuerwehr wird immer vielfältiger und anspruchsvoller. Heimat. Sie ist Teil eines Ganzen.
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